Anti-Drogen-Zug in Ankum & Bramsche

Er ist ein einzigartiges Anti-Drogen-Projekt: Der 165 m lange „Revolution Train“. Dieser spektakuläre Zug steht bis zum 20. Juni im Bahnhof Ankum und anschließend in Bramsche. In Niedersachsen macht er damit erstmals Station.

Bis zu 4.000 Jugendliche im Alter von 12 bis 17 Jahren sowie Erwachsene könnten das Anti-Drogen-Programm des Zugs erleben. Einlass im Abstand von 20 Minuten in Gruppen. © www.revolutiontrain.cz/de/

Wie Kinder und Jugendliche von Drogen fern halten? Der „Revolution Train“ (www.revolutiontrain.de) bietet ein Aufsehen erregendes Konzept. Er führt mit seinen Waggons, die zu multimedialen Sälen umgebaut wurden, teils drastisch vor Augen, wohin der Konsum von Drogen führen kann. Das Ziel: Durch die Aktivierung aller menschlichen Sinne Anreize zum Nachdenken schaffen, um die Widerstandsfähigkeit gegen jede Art Drogen zu erhöhen.


Die legale Droge Alkohol: Eine von vielen Jugendlichen unterschätzte Gefahr. © www.revolutiontrain.cz/de/

Ebenfalls im Fokus: Drogen-Gefahr Alkohol.

Zum Zug-Interieur gehören z. B. auch nachgebildete Kulissen wie eine Bar, ein Unfall, ein Drogennest, eine Behausung von Drogenabhängigen und ein Verhörraum. Erleben können den Zug Schülerinnen und Schüler, organisiert durch ihre Schulen, aber auch jeder andere Interessierte.

Sebastian Gottlöber (UWG)

Drogen-Prävention, das ist für das UWG-Kreistagsmitglied Sebastian Gottlöber „ein sehr wichtiges Thema“. Als Lehrer steht er mit der Drogenprävention regelmäßig in Kontakt. „Bei uns in der Realschule Bad Iburg kommt im Jahrgang 9 immer die Drogenpräventions-Beauftragte der Polizei und gestaltet einen Unterrichtstag mit den Kindern. Da werden die Kinder auch gefragt, welches Wissen sie über Drogen haben“, so Sebastian Gottlöber, „und ich bin immer wieder erstaunt, wie viele Nennungen da kommen – was natürlich nicht heißt, dass die genannten Drogen auch konsumiert werden. Meines Erachtens wird im ländlichen Bereich aber eines bei den Jugendlichen definitiv unterschätzt: die Wirkung und die Folgen von Alkohol.“

Abwärtsstrudel Drogensucht: Einer der Räume im Revolution Train. © www.revolutiontrain.cz/de/

Schülerinnnen- und Schülergruppen bis 15.30 Uhr.

An den Wochentagen werden zwischen 8.00 und 15.30 Uhr Schülergruppen aus Oberschulen, Gymnasien und IGS aus den Samtgemeinden Bersenbrück und Fürstenau sowie der Stadt Bramsche den Anti-Drogen-Zug besuchen – begleitet auch von speziell auf den Zug geschulten Sozialarbeitern und Sozialpädagogen der Jugendpflegen aus den beteiligten Kommunen.

165 m lang, mit modernster Multimedia-Ausstattung: Der Revolution Train. © www.revolutiontrain.cz/de/

Ab 15.30 Uhr und am Wochenende für alle Interessierten.

Andere Interessierte können den „Revolution Train“ an den Nachmittagen von 15.30 bis 18.00 Uhr sowie am Wochenende (18., 19. Juni) zwischen 10 und 16 Uhr erleben. Eintritt Erwachsene: 5 € pro Besuch. Jugendliche und Kinder zahlen keinen Eintritt. Für jüngere Kinder (unter 12 Jahre) ist der Besuch des Anti-Drogen-Zugs nicht geeignet.

Eine der Schulen, die am Programm teilnimmt: Die Von-Ravensberg-Schule in Bersenbrück. © von-ravensberg-schule.de

Das Zugprogramm dauert anderthalb Stunden. Der Einlass erfolgt in Gruppen. Alle 20 Minuten wird eine weitere Gruppe auf die Zugreise geschickt. Werden alle Zeiten komplett genutzt, können 2.500 Schülerinnen und Schüler sowie 1.500 weitere Interessierte den „Revolution Train“ besuchen.

Anmeldungen: Für die Nachmittagstermine und für das Wochenende über die Tourist-Informationen in Bersenbrück (Tel. 05439/962470) und Ankum (Tel. 05462/7474-17).

Ein schwerer Unfall unter Drogeneinfluss: Auch damit werden die Zug-Besucher konfrontiert. ©
www.revolutiontrain.cz/de/

Auftakt-Event. Museum für Technik-Nostalgiker.

Mit dem „Revolution Train“ steht ein ernstes Thema am Bahnhof Ankum im Mittelpunkt. Der Auftakt-Event, zu dem Andreas Güttler als Vorsitzender des Vereins zur Förderung der kommunalen Kriminalprävention in Bersenbrück e. V. am 13. Juni um 16.00 Uhr am Bahnhof in Ankum u.a. Lokal-Politikerinnen und -Politiker eingeladen hat, wird aber auch anderes zeigen: Dass sich der Bahnhof Ankum zu einem Ziel für Technik-Nostalgiker entwickelt hat. Dafür steht z. B. das am 8. Mai eröffnete Museum am Bahnhof. Dort werden für die Gäste der Auftakt-Veranstaltung Getränke und ein Imbiss vorbereitet.

Geöffnet: Sonntags von 14.00 bis 17.00 Uhr. Herz und Seele dieses Museums ist der leidenschaftliche Sammler Holger Paulsen aus Bersenbrück-Ahausen. Quelle und ©: www.abe-gmbh.net/aktuelles.html

2020 kam die Pandemie dazwischen. In Niedersachsen nur Ankum und Bramsche.

Schon im September 2019 – damals war Dr. Horst Baier der Samtgemeindebürgermeister und das UWG-Kreistagsmitglied Detert Brummer-Bange saß auch im Rat der Samtgemeinde Bersenbrück –  wurden die Voraussetzungen dafür geschaffen, dass der Anti-Drogen-Zug kommen kann. Termin: April 2020. Laut Protokoll der Ratssitzung im September 2019 sagte Andreas Güttler zum „Revolution Train“: Er sei überzeugt davon, „dass das Präventionsprojekt bei vielen Kindern und Jugendlichen dazu beitragen kann, dass sie nicht der Drogensucht verfallen“.

Von Jahr zu Jahr stieg die Anzahl der Städte und Orte, in denen der Anti-Drogen-Zug „Revolution Train“ mit seinem Präventions-Programm Halt machte. © www.revolutiontrain.cz/de/

2020 bremste der Ausbruch der Pandemie den „Revolution Train“ aus. Nun ist er da – macht in Ankum und Bramsche Halt und damit erstmalig in Niedersachsen. „Andreas Güttler“, so Detert Brummer-Bange, „hat sich schon 2019 in besonderer Weise für dieses Projekt engagiert, und es freut mich sehr, dass die intensive Vorarbeit nun doch noch Früchte trägt.“