250.000 Euro für die Wiedervernässung von Moorflächen: Matthias Pietsch (UWG) berichtet über unseren erfolgreichen Einsatz für den Klimaschutz durch Moorschutz und darüber, wie es zu einer einstimmigen Beschlussfassung kam.
„Vor der nächsten Runde der Ausschuss-Sitzungen im Juni ist nun etwas Luft, um über Erreichtes zu berichten. Ich sitze für die UWG z. B. im Kreistagsausschuss für Energie und Umwelt. Der tagte am 16. Februar im Großen Sitzungssaal des Kreishauses.
Erhebliche CO2-Einsparung durch Wiedervernässung.
Zur Sitzung am 16. Februar hatten wir als Gruppe SPD/UWG einen Antrag gestellt. In dem heißt es: ,Aktuell emittieren die Moore im Landkreis Osnabrück ca. 8 % des CO2-Ausstoßes des gesamten Landkreises Osnabrück über alle Sektoren. Die Wiedervernässung von Moorflächen führt langfristig zu einer erheblichen Einsparung von CO2-Freisetzungen. Daher beantragt die SPD/UWG-Gruppe, 250.000 Euro in den Haushalt für die Wiedervernässung seiner Moorflächen einzustellen‘.
Venner Moor: Es müssen weitere Renaturierungen folgen.
In diesen ersten Mai-Tagen informiert der Landkreis über den Beginn der Arbeiten zur Renaturierung des Venner Moores. Die Aufgabe, vor der wir stehen, ist jedoch um ein Vielfaches größer. Um die Klimaschutzziele zu erreichen, müssten bis 2030 jährlich im Landkreis Osnabrück Hunderte Hektar Moorflächen wiedervernässt und renaturiert werden. Darum unser Antrag und unser Ansinnen, dafür Geld in den Haushalt einzustellen.
Auf dem Tisch lag zur Sitzung am 16. Februar auch ein schriftlicher Antrag der Gruppe Grüne/FDP/CDW. Dessen Inhalt: 1 Mio. € für den Klima-und Umweltschutz bereitzustellen zur Förderung konkreter Maßnahmen, z. B. auch zur Finanzierung einer Personalstelle für den Moorschutz. Im Ausschuss entspann sich ein reger Austausch.
Ziel erreicht. Einstimmigkeit.
Gegenstand der Diskussion war u.a. eine Zusammenlegung unseres Moorschutz-Antrags mit dem Antrag der Gruppe Grüne/FDP/CDW. Ich habe der Zusammenlegung zugestimmt – unter der Voraussetzung, dass der zusammengelegte Antrag unseren Antrag zum Moorschutz beinhaltet. Vor dem Hintergrund der angespannten Haushaltslage ging es im Ausschuss auch darum, die hohe Summe auf die Haushaltsjahre 2022 bis 2025 zu verteilen.
Eine zusätzliche Stelle für den Moorschutz.
Am Ende stand Einstimmigkeit bei der Abstimmung. Beschlossen wurde, dass für die Jahre 2022 bis 2025 zusätzlich 1 Mio. € für den Klima- und Moorschutz eingeplant werden. Davon entfallen 250.000 € auf das Budget 07 (Umwelt/Moorschutz) und 750.000 € auf das Budget 01 (allgemeiner Klimaschutz).
Beschlossen wurde in der Ausschusssitzung am 16. Februar auch, dass in den Haushaltsjahren bis 2025 die Personalkosten für eine zusätzliche Stelle Moorschutz zur Verfügung gestellt werden. Besetzt werden soll die Stelle zur zweiten Jahreshälfte. In der Kreistagssitzung am 14. März konnte mein SPD-Gruppenkollege Karl-Georg Görtemöller dann für uns feststellen, dass mit der Position der Wiedervernässung von Moorflächen im Haushalt die konkrete Bereitschaft sichtbar wird, für den Klimaschutz aktiv zu werden. Um die Klimaschutzziele des Landkreises zu erreichen, liegt aber noch viel Arbeit vor uns.
Klimaneutralität: Noch ein ganz dickes Brett bohren.
Jährlich müssen im Landkreis Osnabrück ca. 70.000 bis 100.000 Tonnen Treibhausgas-Emissionen eingespart werden. Aber wie und in welchen Bereichen? 15 Handlungsfelder wurden da nach dem derzeitigen Arbeitsstand definiert – und jedes einzelne ist ein ausgesprochen komplexes. Zur nächsten Sitzung des Umweltausschusses am 23. Juni soll ein erstes Maßnahmenpaket zur Reduzierung von Treibhausgases vorgelegt werden. Und damit verabschiede ich mich bis zum nächsten Bericht.“