Feuerwehr-Ausschuss des Kreistags vor Ort

Neue Fahrzeuge der Kreisfeuerwehr und des Katastrophenschutzes wurden am 21. Juni im Kreistags-Ausschuss für Feuerschutz, Integration und Ordnung vorgestellt. Passend dazu tagte der Ausschuss „auswärts“ – in der Feuerwehrtechnischen Zentrale (FTZ-Nord) in Bersenbrück. Zu dieser Sitzung der Ausschuss-Vorsitzende Detert Brummer-Bange (UWG).

Schaute sich das Innenleben des neuen Einsatzleitwagens an: Detert Brummer-Bange (UWG), der Vorsitzende des Kreistags-Ausschusses für Feuerschutz, Integration und Ordnung. © UWG.

„Wie wäre es um den Schutz der Bevölkerung bestellt ohne die enorme Einsatzbereitschaft unserer Feuerwehren? Hunderte Feuerwehrmänner und -frauen sind im Landkreis Osnabrück rund um die Uhr freiwillig und ehrenamtlich bereit, zur Stelle zu sein, wenn es gilt zu löschen, zu bergen, zu retten, zu schützen. Ein Engagement, das man gar nicht genug wertschätzen kann.

Modernste Technik, um im Ernstfall allen Herausforderungen gewachsen zu sein. Stationiert sind die neuen Anschaffungen in Ankum und Bersenbrück (Einsatzleitwagen). © UWG.

Unsere Feuerwehrmänner und -frauen sollten mit allem ausgestattet sein, was sie brauchen, um ihren Auftrag zu erfüllen. Vor diesem Hintergrund war es ein wichtiges Ereignis, dass im Rahmen der Ausschusssitzung neue Fahrzeuge der Kreisfeuerwehr und des Katastrophenschutzes vorgestellt wurden. Erfreulich auch der Tagungsort, die Feuerwehrtechnische Zentrale Nord in Bersenbrück, denn so ein Termin vor Ort ist immer auch eine Gelegenheit, sichtbar zu machen, was dort geleistet wird.

Was macht die Feuerwehrtechnische Zentrale (FTZ-Nord)?

Vor dem Blick auf die Fahrzeuge ein Blick auf den Tagungsort. Die Aufgabe der FTZ-Nord ist sicherzustellen, dass alle Fahrzeuge und die feuerwehrtechnische Ausrüstung tipptopp in Ordnung und einsatzbereit sind. Die FTZ-Nord ist eine von zwei Feuerwehrtechnischen Zentralen des Landkreises Osnabrück.

Das A & O bei jedem Einsatz: Dass alles Gerät bestens gewartet ist, von den Fahrzeugen bis zu jedem Meter Schlauch und den Atemschutzgeräten. © rm.

Erbracht werden von den Mitarbeitenden der Feuerwehrtechnischen Zentralen u.a. folgende Leistungen: die Prüfung, Wartung, Pflege und Instandsetzung der mit den Feuerwehrfahrzeugen verbundenen feuerwehrtechnischen Geräte einschließlich der Atemschutzausrüstung. Sie füllen Atemluftflaschen, reinigen, pflegen, prüfen und reparieren das gesamte Druckschlauchmaterial, sorgen für die Bevorratung von Druckschlauchmaterial, von Atemluftflaschen, Sonderlöschmitteln usw.

Ein „Cockpit“ mit cooler Anmutung: Im Einsatzfall wird den hier Arbeitenden viel abverlangt werden. © UWG.

Neue Fahrzeuge: Für 2,7 Mio. € bis 2027

Im Landkreis Osnabrück bilden die vielen Freiwilligen Feuerwehren zusammen die Kreisfeuerwehr. Zuständig für die Ausstattung der Ortsfeuerwehren mit Fahrzeugen usw. sind die jeweiligen Kommunen. Einzelne Fahrzeuge für große Einsatzlagen und Katastrophen werden auch direkt von der Kreisfeuerwehr gestellt und somit vom Landkreis Osnabrück beschafft und bezahlt.

Was braucht es, um für die Zukunft gut gerüstet zu sein? Dazu wurde vom Kreiskommando der Feuerwehr ein ,Fahrzeugkonzept 2040′ entwickelt. Es sieht bis Ende 2027 Investitionen in Höhe von etwa 2,7 Mio. € für neue Fahrzeuge vor. Welche Art Fahrzeuge?

Was von außen wie eine unscheinbare Box wirkt, ist mit all’ seiner hochmodernen Ausstattung eine enorme Bereicherung des Katastrophenschutzes im Landkreis Osnabrück. © UWG.

„Multifunktionaler Fahrzeugpark“.

Nach dem neuen Fahrzeugkonzept wird ein moderner multifunktionaler Fahrzeugpark für die Kreisfeuerwehr und den Katastrophenschutz des Landkreises Osnabrück aufgebaut. Die wesentliche Änderung zum bestehenden Fuhrpark ist die Umrüstung von sog. Selbstfahrern auf ein Wechselladersystem.

Wechselladersystem heißt: Es werden Trägerfahrzeuge angeschafft, auf die unterschiedliche Abrollbehälter (Container) aufgebracht werden können.

Ein Abrollbehälter Besprechung z. B. dient dann der Einsatzleitung als Besprechungs-, Führungs- und Stabsraum. Außerdem kann er als Aufenthaltsraum für Einsatzkräfte oder nach einem Schadensereignis für betroffene Personen genutzt werden.

Der Möglichkeiten bei Trägerfahrzeugen und  Abrollbehältern sind viele. Kern des bisherigen Konzeptes sind vier Trägerfahrzeuge samt mehrerer Container, die unterschiedlichen Zwecken dienen. So sieht die Anschaffungsliste z.B. auch einen Abrollbehälter Wasser (10.000 Liter) vor – zur Sicherstellung der Löschwasserversorgung bei Vegetationsbränden und als Kompensation, wenn eine Feuerwehrbereitschaft zur Wasserförderung im Einsatz ist.

Nach dem Schock der Flut im Ahrtal wurde in Koblenz unter Hochdruck das Sirenenwarnnetz ausgebaut mit dem Ziel, die erste Großstadt in Rheinland-Pfalz mit einem flächendeckenden Netz zu sein. Kosten: 850.000 €. Quelle und ©: www.1730live.de/20211110_sirenen/

Bericht Katastrophenschutz: Thema Sirenen & Stromausfälle.

Die verheerende Flut und ihre Folgen haben das Thema Katastrophenschutz schlagartig in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt und uns vor Augen geführt, dass wir einen besseren Katastrophenschutz brauchen.

In der Ausschusssitzung im FTZ-Nord gab es einen Bericht zum ,Sachstand Katastrophenschutz‘ im Landkreis. Einer der Punkte: Besser geschützt werden soll die Bevölkerung im Katastrophenfall durch eine Alarmierung über Sirenen (mehr dazu hier). Die Verwaltung beabsichtigt, in diesem Jahr ein Gutachten in Auftrag zu geben, das die Möglichkeiten und Optionen eines landkreisweiten Sirenen-Warnnetzes untersucht.

Massiver Stromausfall: Was das bedeutet, haben die Flut-Katastrophen von 2021 drastisch vor Augen geführt. Nun will sich auch der Landkreis für den Fall der Fälle rüsten. Quelle und ©: www.energate-messenger.de/news/213801/nach-hochwasser-netzbetreiber-im-krisenmodus

Sonderplan: Welche Folgen hätte ein längerer Stromausfall?

Stromausfälle sind seit der Flut ebenfalls ein wichtiges Thema. Was wäre, wenn das hier passieren würde? Um sich besser darauf vorbereiten zu können, hat der Landkreis die Erstellung eines Sonderplans Stromausfall vergeben. Das heißt: In den kommenden 18 Monaten wird untersucht, welche Auswirkungen ein längerer Stromausfall hätte und welche Maßnahmen ergriffen werden müssten. ,Hierzu zählen neben den Auswirkungen auf die kritischen Infrastrukturen auch die Auswirkungen auf die Versorgung der Bevölkerung mit Waren und Gütern des täglichen Bedarfs‘, heißt es dazu von Seiten des Landkreises.

Detert Brummer-Bange (vorne links) ist seit vielen Jahren mit Feuerwehr-Belangen vertraut, so viele Jahre als Bürgermeister von Ankum und Mitglied des Samtgemeinderats. Hier bei einer Fahrzeugübergabe bei der Freiwilligen Feuerwehr in Ankum im Jahr 2019. ©: rm

Folgen des Klimawandels sind auch hier angekommen.

Festgestellt wird im aktuellen Katastrophenschutz-Bericht des Landkreises: „Bedingt durch den Klimawandel und den damit einhergehenden Unwetterereignissen, hätten ,die Einsatzhäufigkeiten im Bereich des Katastrophenschutzes im Rahmen von Hochwasser, Sturm und Starkregen-Ereignissen zugenommen“.

Dichte Rauchwolken bei einem Hof in Gehrde durch ein brennendes Stoppelfeld. 2019 brannten in Folge von Hitze und Trockenheit immer wieder Stoppelfelder und Strohballen, gerieten Mähdrescher in Brand. ©: rm

Mit der fortschreitenden Erderwärmung einher geht auch die Kombination von großer Hitze und Trockenheit in Wald, Feld und Flur – mit der Folge, dass ein einziger Funke genügt, um z. B. zu ausufernden Bränden auf Stoppelfeldern zu führen. Damit hatte so manche der hiesigen Feuerwehren schon zu kämpfen. Dass Trockenheit und Hitze großen Waldbränden Vorschub leisten, zeigt sich auch in diesem Jahr wieder. Bei brütender Hitze Feuer zu bekämpfen, das ist eine enorme Strapaze für die Feuerwehrmänner und -frauen.

Eine zunehmende Bedrohung: Hohe Waldbrandgefahr durch Trockenheit & Hitze. Hier eine Waldbrandübung der Feuerwehr Rieste. Quelle und ©: M.R.

Regelmäßige Berichte der Kreisfeuerwehr im Ausschuss.

5 Vertreter der Kreisfeuerwehr sind im Ausschuss für Feuerschutz, Integration und Ordnung als beratende Mitglieder vertreten. Dazu gehört der Kreisbrandmeister Cornelis van de Water aus Bramsche. Er hat 2018 das Ehrenamt des höchstens Feuerwehrmannes im Landkreis Osnabrück für weitere sechs Jahre übernommen. Unter der Ägide von Cornelis van de Water wurde z. B. in Abstimmung mit den Stadt- und Gemeindefeuerwehren bereits ein spezielles Konzept für Unwetterlagen entwickelt. Durch die regelmäßigen Berichte des Kreisbrandmeisters und die alljährliche Vorstellung des Jahresberichts der Kreisfeuerwehr sind wir Mitglieder des Ausschusses immer aus erster Hand informiert und uns stehen bei jeder Sitzung kompetente Gesprächspartner zur Verfügung.“