SPD/UWG-Gruppe und Homann-Betriebsräte trafen sich in Lintorf

Einen Tag nach dem Gesprächsmarathon zwischen Gewerkschaftsvertretern, Betriebsräten und der Verhandlungskommission der Homann-Werke erhielt die SPD/UWG-Gruppe erste Erkenntnisse dieses Treffens aus erster Hand. „Wir wollen uns mit den Kommunalpolitikern austauschen und eventuell Unterstützung von allen Seiten holen. Es werden keine Internas preisgegeben und an die Öffentlichkeit gelangen.“ Was die anwesenden Vertreterinnen und Vertreter der Betriebsräte von Homann und der Logistikfirma Emhage in Lintorf allerdings verrieten, waren unterschiedlichen Herangehensweisen der Gesprächspartner. So sieht die Arbeitnehmerseite den Standort Dissen als einen zukunftssicheren Betriebsstandort an mit all seinen Vorteilen wie ausreichend Fachkräfte, Flächen und Infrastruktur.

Der Betriebsratsvorsitzende von Homann in Dissen, Andreas Straede und sein Stellvertreter, Markus Schürmeyer berichteten darüber hinaus von ihrem Besuch in der Gemeinde Leppersdorf, dem vermeintlichen neuen Hauptsitz von Homann. Dort seien nicht mal ausreichend Wohnungen für neue Kolleginnen und Kollegen vorhanden, Geschweige denn qualifizierte Fachkräfte. Auf Nachfrage von Thomas Rehme, Vorsitzender der SPD/UWG-Gruppe, wie groß die Chance sei, einen reibungslosen Betriebsablauf bis ins Jahr 2020 zu gewährleiten, erhielt er den Hinweis auf bereits zahlreiche angefragte Zeugnisse seitens der Belegschaft am Werk Dissen.

Dies sei kein gutes Zeichen für ein „Durchhalten“. Man spüre gerade am Standort Lintorf einen erheblichen Abwanderungsdruck, so die Betriebsratsvorsitzende von Emhage, Marianne Freitag. Der Bad Essener Bürgermeister Timo Natemeyer und die Ortsbürgermeisterin von Hüsede und Kreistagsabgeordnete aus Bad Essen, Ulla Möhr-Loos, brachten ihre Sorge über das verschlechterte Betriebsklima und die damit verbundenen negativen Folgen einer Abwanderung von Arbeitskräften für die Gemeinde zum Ausdruck.

Mit dem Gespräch zwischen den Arbeitnehmervertretern und der SPD/UWG-Gruppe, das übrigens symbolisch in Lintorf und zwar in der dortigen Grundschule stattfand, wolle man nichts unversucht lassen, sich für die nächsten Treffen mit derVerhandlungskommission zu präparieren und eventuell doch noch den Standort zu retten.

Im Anschluß an das Gespräch merkte Sebastian Gottlöber aus UWG Sicht an: „Der Standort Dissen sowie seine Infrastruktur und Mitarbeiter sollten aus fachlicher für den Müller Konzern ausreichend starke Argumente für den Verbleib im Osnabrücker Land sein.“