Ukraine-Flüchtlinge: Derzeit 3.820

3.820: Das ist die aktuelle Zahl zu den im Ausländerzentralregister erfassten ukrainischen Flüchtlingen im Landkreis Osnabrück (Stand 29. Juni). Zu berücksichtigen ist bei der Zahl eine gewisse Anzahl von Menschen, die weder melderechtlich erfasst noch in den Kommunen bekannt sind. Für ukrainische Staatsangehörige mit einem biometrischen Pass ist eine Erstregistrierung in Deutschland zunächst nicht zwingend notwendig, denn sie können sich 90 Tage frei in der EU aufhalten bzw. innerhalb der EU bewegen.

Viele Kinder und Jugendliche, die ihr vertrautes Leben hinter sich lassen mussten. © Grafik und Quelle: Landkreis Osnabrück (www.landkreis-osnabrueck.de).

41 % Kinder und Jugendliche (0 bis 17 Jahre).

Es sind vor allem Frauen mit ihren Kindern, die vor dem Grauen des russischen Angriffskriegs geflohen sind. Unter den aktuell 41 % Kindern und Jugendlichen (0 bis 17 Jahre), die im Ausländerzentralregister für den Landkreis Osnabrück registriert sind, sind 15 % kleine Kinder (bis 6 Jahre). In absoluten Zahlen heißt das: 1.566 bis 17-Jährige, davon 573 bis 6-Jährige.

742 in Schulen aufgenommen.

742 Kinder und Jugendliche wurden in Schulen aufgenommen. Diese Zahl basiert auf Meldungen von 116 Schulen im Landkreis. Wie viele Kinder in Kitas aufgenommen wurden, dazu gibt es keine Angaben im Dashboard des Landkreises.

Ein Beispiel für große Hilfsbereitschaft: die Realschule Bad Iburg. Quelle und ©: www.rsbadiburg.de/Aktuelles/2022/Die%20Hilfe%20nimmt%20kein%20Ende/

Vom Krieg in die Flucht getrieben.

In der Ukraine hatten die hier Angekommenen ihr Leben, ihre Ausbildung, ihr Studium, ihren Beruf, Haus und Wohnung, Familie, Freunde, Kollegen. Sie wollten nicht raus aus ihrem Land. In die Flucht getrieben hat sie allein Russlands Angriffskrieg. Wer würde da nicht Heimweh haben und auf eine baldige Rückkehr hoffen, zumal alle Männer im wehrfähigen Alter – wie Ehemänner, Brüder, Neffen, Väter, Freunde, Arbeitskollegen – das Land nicht verlassen durften und dürfen?

In Melle wie andernorts stehen die Menschen nach den Strapazen der Flucht vor vielen Fragen und Problemen. Quelle und ©: www.noz.de/lokales/melle/artikel/frauen-in-melle-erzaehlen-von-ihrer-flucht-aus-der-ukraine-40026907

Warnungen vor einer übereilten Rückkehr.

In die Heimat zurückkehren? Aus der Ukraine kamen Warnungen. Zwar hat die  ukrainische Seite Gebiete zurückerobert, aber die russische Aggression hat verheerende Folgen hinterlassen wie z. B. zerstörte Infrastruktur, unzählige Minen und Sprengfallen. Außerdem zeigen die Angriffe der letzten Tage, dass auch in Landesteilen, wo es wieder sicher zu sein schien, jederzeit mit Angriffen und zivilen Opfern zu rechnen ist.

Am 26. Juni auf Spiegel-Online beides nebeneinander: Sehnsucht nach Rückkehr in die Heimat Ukraine und die aktuellen Meldungen zu neuem Raketenbeschuss. Quelle und ©: www.spiegel.de

Anlaufstelle Migrationszentrum. Großes Potential für die Region.

Der Landkreis machte vor wenigen Tagen per Pressemitteilung darauf aufmerksam, dass das Migrationszentrum unter dem Dach der MaßArbeit allen Menschen mit Zuwanderungshintergrund und damit auch den Menschen aus der Ukraine mit Rat und Tat zur Seite steht. Der Aufenthaltsstatus spiele dabei keine Rolle.

Das Team des Migrationszentrums des Landkreises unter dem Dach der MaßArbeit. Quelle und ©: https://www.landkreis-osnabrueck.de/presse/pressestelle/pressemeldungen/58345-massarbeit-migrationszentrum-steht-allen-zugewanderten

Laut MaßArbeit-Vorstand Hellmers seien die Menschen aus der Ukraine zu einem großen Teil berufstätig und brächten eine Vielzahl von Qualifikationen mit. Das sei ein großes Potenzial für die regionale Wirtschaft, auch wenn viele Abschlüsse zunächst anerkannt oder aber durch Qualifizierungen angepasst werden müssten.