Notarztstandort Ankum: UWG/SPD-Anfrage

Was bedeutet die angekündigte Umwandlung des Marienhospitals Ankum-Bersenbrück in ein regionales Gesundheitszentrum für die zukünftige notärztliche Versorgung? Die Kreistagsgruppe SPD/UWG brachte eine Anfrage auf den Weg und bat um Antwort bis „spätestens zum nächsten Ausschuss für Feuerschutz, Integration und Ordnung am 30. November 2022“. Wie ist die Lage?

Detert Brummer-Bange, hier bei einer Sitzung des Feuerschutz-Ausschusses am 21. Juni 2022, in deren Rahmen neue Fahrzeuge der Kreisfeuerwehr und des Katastrophenschutzes vorgestellt wurden.

Detert Brummer-Bange (UWG) ist der Vorsitzende des Kreistagsausschusses für Feuerschutz, Integration und Ordnung. In seinen 10 Jahren als Bürgermeister von Ankum (bis 2021) wie auch in seinen Jahren als Mitglied des Rates der Samtgemeinde Bersenbrück war er immer wieder mit dem Thema Marienhospital befasst. Hier seine Informationen zum Inhalt und zu den Gründen für die Anfrage zur notärztlichen Versorgung.

Vor einem Jahr wurde ein Notärztevertrag abgeschlossen. Und nun?

„Zu den vielen Fragen“, so Detert Brummer-Bange, „die sich zur angekündigten Umwandlung des Marienhospitals Ankum-Bersenbrück in ein regionales Gesundheitszentrum stellen, gehört die nach der zukünftigen notärztlichen Versorgung. Es ist gerade einmal 1 Jahr her, dass der Feuerschutz-Ausschuss und der Kreistag einen Beschluss zur Notarzt-Versorgung gefasst haben. Beschlossen wurde u.a., Notarztverträge mit Niels-Stensen-Kliniken abzuschließen, so auch mit dem Marienhospital in Ankum.

Vor knapp 1 Jahr auf der Tagesordnung des Kreistagsausschusses: ein Vertragsabschluss mit Niels-Stensen-Kliniken, so auch mit dem Marienhospital in Ankum, zur Notarzt-Versorgung. Quelle und ©: Landkreis Osnabrück.

In unmittelbarer Nachbarschaft zum Krankenhauses liegt auf dem Gelände des Marienhospitals in Ankum die DRK-Rettungswache. Eines der Fahrzeuge in der Halle ist das Notarzt-Einsatzfahrzeug, denn der Notarzt ist ein wichtiger Faktor im Rettungssystem.

Die Einsatz-Teams der DRK-Rettungswache arbeiten im Schichtbetrieb 7 Tage die Woche rund um die Uhr. Dass in Ankum nicht nur ein Notarzt-Fahrzeug, sondern auch Notärzte zur Verfügung stehen, dafür sorgte der Landkreis durch den Notärzte-Vertrag mit dem Marienhospital der Niels-Stensen-Klinken. 

Das Notarzt-Einsatzfahrzeug in der DRK-Rettungswache in Ankum hängt an der Steckdose – um Gerätschaften im Inneren mit Strom zu versorgen. Archivbild von 2019. © rm

Durch die angekündigte Umwandlung des Marienhospitals Ankum-Bersenbrück in ein regionales Gesundheitszentrum wird sich im Vergleich zum derzeitigen Krankenhausbetrieb auch die Zahl der ärztlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter reduzieren. Zur Verfügung stehen sollen laut Niels-Stensen-Kliniken noch 6 Ärztinnen und Ärzte, und zwar nur tagsüber. Wie die Niel-Stensen-Kliniken selbst mitteilten, werde die Notfallversorgung eingeschränkt, da das Krankenhaus nicht mehr 24 Stunden und damit wohl auch nicht an den Wochenenden geöffnet sei.

Alle Jahre wieder: Auszeichnung von langjährigen Mitarbeitenden des Marienhospitals. 48 waren es z. B. 2020. Die meisten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stehen nunmehr vor einer ungewissen Zukunft. Quelle und ©: rm

Was bedeutet die angestrebte Umwandlung in ein regionales Gesundheitszentrum für den Notarztstandort Ankum und die notärztliche Versorgung? Wir erwarten uns im Zusammenhang mit unserer Anfrage umfassende Informationen nicht nur zur zukünftigen notärztlichen Versorgung, sondern zum gesamten Sachverhalt – im Interesse der Bürgerinnen und Bürger, um deren Versorgung es geht, und im Interesse der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, von denen 260 von bislang 360 ihren Arbeitsplatz in Ankum verlieren sollen

Marienhospital der Niel-Stensen-Kliniken: Bislang konnten rund um die Uhr Menschen in die Notaufnahme kommen. Wie man es auch dreht und wendet: Es soll weitreichende Veränderungen in Ankum geben, denn das vom Niels-Stensen-Verbund angestrebte regionale Gesundheitszentrum ist nun einmal kein Krankenhaus. Archivfoto. © rm

Es gilt klar zu formulieren und den Bürgerinnen und Bürgern zu vermitteln, was die Kommunen und der Landkreis auch vom Niels-Stensen-Verbund erwarten, um eine möglichst umfassende Grundversorgung in Ankum zu gewährleisten. Stichwort z.B. Notaufnahme sowie Notarztstandort Ankum. Als UWG-Fraktion werden wir nach der Sitzung des Ausschusses für Feuerschutz, Integration und Ordnung am 30. November 2022 erneut informieren.“