Zur Zukunft der Ankumer Rettungswache

Bedeutet eine Schließung des Marienhospitals Ankum-Bersenbrück als Krankenhaus der Grund- und Regelversorgung das Aus für die Rettungswache in Ankum? Spekuliert wird in diese Richtung. Zur bisherigen Faktenlage Detert Brummer-Bange (UWG), der Vorsitzende des Kreistagsausschusses für Feuerschutz, Integration und Ordnung, in dessen Zuständigkeitsbereich auch das Rettungswesen fällt.

2013, in seiner Zeit als Bürgermeister von Ankum, war Detert Brummer-Bange (2. von links) bei der Neueröffnung der Rettungswache in Ankum mit dabei. Quelle und ©: https://www.drk-os.de/aktuell/aktuelle-news/meldung/neue-drk-rettungswache-am-marienhospital-ankum.html

Der Freudentag liegt 10 Jahre zurück: 2013 wurde die Rettungswache in Ankum nach umfangreichen Baumaßnahmen und langer Vorplanung neu eröffnet. Gefeiert wurde mit der Einweihung eine enorme Verbesserung der Arbeits- und Einsatzbedingungen. Und nun? Besteht die Gefahr, dass die Rettungswache verlegt wird?  Dazu Detert Brummer-Bange:

„Prostest, Unruhe und Besorgnis sind bei vielen Bürgerinnen und Bürgern die Folgen der Pläne des Niels-Stensen-Verbunds zur Schließung des Marienhospitals als Krankenhaus der Grund und Regelversorgung. Aus meiner Sicht besteht weiterhin ein grundlegendes Problem darin, dass es uns allen, auch mir als Kreistagsmitglied, an umfassenden Informationen dazu fehlt, was genau der Niels-Stensen-Verbund in Ankum vorhat.

Die 2013 eingeweihte neue Rettungswache in Ankum wurde in moderner Holzständerbauweise errichtet. Sie umfasst 363 qm. Dazu gehören auch ein Sozialtrakt mit Sozialräumen, ein Schulungs- und Aufenthaltsraum sowie Umkleideräume. ©: rm

Rettungswache: Es gibt einen Mietvertrag über 25 Jahre.

Was die Rettungswache angeht, war 2013 in dem Text zur Neueröffnung zu zu lesen: ,Um die Finanzierung nachhaltig zu sichern ist ein langfristiger Mietvertrag vom Rettungsdienst gemeinsam mit dem Landkreis Osnabrück und dem Investorenteam über 25 Jahre abgeschlossen worden.‘ (1) Dieser Mietvertrag würde also noch etwa 15 Jahre laufen. Am Festhalten an diesem Mietvertrag dürfte nicht nur der Landkreis, sondern, ist anzunehmen, auch das Investorenteam stark interessiert sein.

Sollte Niels-Stensen in Ankum keinen Notarzt mehr stellen, so könnte die Rettungswache dennoch in Ankum bestehen bleiben. Nach dem Niedersächsisches Rettungsdienstgesetz (NRettDG) kann ,zugelassen werden, dass sich die Notärztin oder der Notarzt an einem anderen geeigneten Ort bereithält‘. Es muss also nicht Ankum sein.

Eine wichtige Vorschrift zur Notfallrettung: Die Hilfsfrist soll in 95 % der in einem Jahr im Rettungsdienstbereich zu erwartenden Notfalleinsätze 15 Minuten nicht übersteigen. ©: rm

15 Minuten Hilfsfrist. „Ausgezeichnete Lage“.

Was die Standorte und die Ausstattung von Rettungswachen angeht, so gilt eine vorgeschriebene Hilfsfrist der Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger. Vorgeschrieben ist da zur Notfallrettung: ,Die Hilfsfrist soll in 95 % der in einem Jahr im Rettungsdienstbereich zu erwartenden Notfalleinsätze 15 Minuten nicht übersteigen. Sie beginnt mit der Einsatzentscheidung (ohne Disposition). Sie endet mit der Ankunft des ersten Rettungsmittels an einem an einer öffentlichen Straße gelegenen Einsatzort‘. (Quelle: https://rettungsdienstgesetz.de/niedersachsen/).

Vor diesem Hintergrund stellen die bisherigen Standorte der Rettungswachen und deren Ausstattung mit Personal und Fahrzeugen ein gut austariertes System dar. Was auch heißt: Eine Rettungswache kann nicht mal einfach so von einem in einen anderen Ort verlegt werden. Das würde sehr viel nach sich ziehen. Als besonderer Vorteil des Standorts Ankum wurde 2013 ,die ausgezeichnete Lage im Nordkreis des Landkreises Osnabrück‘ genannt und die Rettungswache in Ankum wurde als ein ,logistisch wertvoller Standort‘ bezeichnet. Dem ist aus meiner Sicht nichts hinzuzufügen.

(1) Quelle: www.drk-os.de/aktuell/aktuelle-news/meldung/neue-drk-rettungswache-am-marienhospital-ankum.html