Wie sehen die aktuellen Zahlen aus? Wie war die Zuwanderungsentwicklung in den letzten Jahren? Fast ein Jahr nach dem Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine waren am 14. Februar Ukrainerinnen im Kreistagsausschuss für Feuerschutz, Integration und Ordnung zu Gast, der vom UWG-Fraktionsvorsitzenden Detert Brummer-Bange geleitet wird. In dieser Sitzung gab es auch einen „Überblick über die ausländische Bevölkerung im Landkreis Osnabrück“.
Eine aus der Ukraine geflüchtete junge Frau sowie eine Dolmetscherin, die beide mit vielen Kriegsflüchtlingen in Kontakt stehen, vermittelten den Mitgliedern des Feuerwehrausschusses Einblicke ins Leben der Ukraine-Flüchtlinge im Landkreis. Wie die aktuellen Flüchtlings-Zahlen aussehen: Mehr dazu weiter unten. Unter dem Tagesordnungspunkt „Überblick über die ausländische Bevölkerung im Landkreis Osnabrück“ gab es am 14. Februar auch Informationen zur Entwicklung in den letzten Jahren.
Knapp über 10 Prozent der Landkreis-Bewohner und -Bewohnerinnen haben eine ausländische Staatsangehörigkeit.
Was die Entwicklung in den letzten Jahren angeht, heißt es in der Vorlage der Verwaltung: „Die Zuwanderung in den Landkreis Osnabrück sowohl aus der Europäischen Union (EU) als auch aus sogenannten Drittstaaten hat in den vergangenen Jahren nicht zuletzt aufgrund des am 24.02.2022 begonnenen Krieges in der Ukraine deutlich zugenommen.
Mittlerweile (Stand: 31.12.2022) haben von den etwa 365.000 im Landkreis Osnabrück lebenden Menschen ca. 40.000, also knapp über 10 Prozent, eine ausländische Staatsangehörigkeit – allein ca. 4.400 davon sind Kriegsvertriebene aus der Ukraine, das sind damit etwas mehr als 10 Prozent der gesamten hiesigen ausländischen Bevölkerung.“
Ein Zuwachs von mehr als einem Drittel seit 2017.
In der Ausschuss-Vorlage heißt es weiter: „Gegenüber dem Jahr 2017 hat sich die Zahl der in den Landkreis Osnabrück zugewanderten Personen aus dem Ausland damit um etwas mehr als 10.000 erhöht, das entspricht einem Zuwachs von etwas mehr als einem Drittel. Dabei ist nicht nur die Zuwanderung aus der EU (von ca. 17.000 auf ca. 21.000), sondern auch die aus Drittstaaten (von ca. 11.800 auf knapp 19.000) gestiegen.“
Aktuell: 5.490 anwesende Flüchtlinge, davon 4.335 aus der Ukraine.
Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine geht auch nach einem Jahr mit unverminderter Härte weiter. Er richtet sich seit Monaten auch massiv gegen die Zivilbevölkerung, so durch die gezielten Angriffe auf die Infrastruktur und damit auf die Versorgung der Menschen mit Strom, Wärme und Wasser.
Von den gut 1 Mio. Ukrainerinnen und Ukrainern, die vor dem Krieg nach Deutschland flüchteten, waren am 17. Februar für den Landkreis Osnabrück 4.335 im Ausländerzentralregister erfasst. Damit sind fast 79 % der insgesamt 5.490 anwesenden Flüchtlinge Ukrainerinnen und Ukrainer. Darunter sind viele Kinder. Was die Schulen angeht, lautete die Zahl zum Stand 2. Februar 2023 für den Landkreis: 629 ukrainische Kinder an den 89 meldenden Schulen.
Aus der Ukraine: In Melle z. B. 529 der insgesamt 589 Flüchtlinge, in der Samtgemeinde Bersenbrück 423 von ingesamt 476.
Wie die Zahlen-Übersicht (siehe oben) zeigt, machen Menschen aus der Ukraine in allen Landkreis-Kommunen den allergrößten Anteil der Flüchtlinge aus. In Melle stammen z.B. 529 der insgesamt 589 Flüchtlinge aus der Ukraine, in der Samtgemeinde Bersenbrück sind es 423 von 476.