Von Bad Essen bis Voltlage: Wo stiegen die Einwohnerzahlen im Jahr 2020 sowie im Jahr 2021, wo gingen sie zurück? Ein Rückgang bei der Bevölkerungszahl ist an den rosafarbenen Markierungen zu erkennen. Viel Grün zeigen die folgenden Grafiken – und damit steigende und stabile Bevölkerungszahlen.
Bad Rothenfelde: Plus 26 % in den letzten 21 Jahren.
Als graphische Darstellungen hier zunächst weitere Zahlen zur Bevölkerungsentwicklung in den letzten beiden Jahren. Zum Infoangebot der Landkreis-Publikation „Newsletter Demographischer Wandel, Ausgabe 2022/2“ (Link: siehe 1 unten) gehören aber noch weit mehr spannende Einblicke.
Einer der spannenden Einblicke: Die Entwicklung der Bevölkerungszahlen zwischen dem Jahr 2000 und dem Jahr 2021. In diesem Zeitraum gibt es 5 „Verlierer“ bei den Einwohnerzahlen und ansonsten nur Gewinner, wobei sich die Zuwächse stark unterscheiden. Spitzenreiterin ist da die Gemeinde Bad Rothenfelde mit + 26 % (siehe Grafik weiter unten).
Prognose: Der Landkreis wird weiter leicht zulegen. Fast 120 % mehr Hochbetagte (80+).
In den allermeisten Orten stieg die Einwohnerzahl zwischen Ende 2019 und Ende 2021 zumindest leicht an – was für den Landkreis als Ganzes bedeutet, dass die Einwohnerzahl von 358.080 auf 361.550 gestiegen ist. Bis zum Jahr 2025 wird eine Einwohnerzahl von 363.686 prognostiziert. Eine besondere Herausforderung stellt jedoch dar, dass die Zahl der älteren und alten Menschen steigt und steigt. So gab es im letzten Jahr bereits fast 120 % mehr Menschen im Alter von 80 Jahren und älter als im Jahr 2000.
Bevölkerungszahl: Die Bilanz der letzen 21 Jahre.
Die bisherigen Grafiken stellen quasi Momentaufnahmen dar, denn sie zeigen nur die Veränderungen in einem Zeitraum von 2 Jahren. Schaut man auf die letzten 21 Jahre, sieht man zweierlei: 1. Es gibt, was die Einwohnerzahl angeht, viele Gewinner und nur wenige „Verlierer“. 2. Die Zuwächse fallen bei den Gemeinden, die zugelegt haben, jedoch sehr unterschiedlich aus.
Große Spanne bei den „Gewinnern: Von +0,1 % bis +26 %.
Bei den Gemeinden, die an Einwohnern zulegen konnten, reicht die Spannweite von einem leichten Zugewinn (+0,1 % in Wallenhorst) bis zu einem satten Anstieg von +26 % (Bad Rothenfelde). Besonders hohe Bevölkerungszuwächse auch bei der Samtgemeinde Bersenbrück, der Stadt Dissen (jeweils +13,8 %) und der Samtgemeinde Artland (+11,1 %).
An Einwohnern verloren haben in den letzten 21 Jahren die 6 Kommunen Hagen a.T.W., Georgsmarienhütte, Bohmte, Glandorf, Belm und Bad Iburg. Da reicht die Spannweite von einem leichten Rückgang um -0,1 % (Belm und Bad Iburg) bis zu einem deutlichen Rückgang um -3,7 % (Hagen a.T.W.).
Kinder & Jugendliche: Bevölkerungsanteil stark gesunken.
Zum Bevölkerungsanteil von Kindern & Jugendlichen ist den Ausführungen des Landkreises zu lesen: „In allen kreisangehörigen Kommunen ist der bundesweit seit langem zu beobachtende Trend des Rückgangs der Zahl der Kinder und Jugendlichen (Altersgruppe 0 – unter 18 Jahre) und damit auch deren Anteil an der Gesamtbevölkerungszahl feststellbar.“
Die Grafik zeigt, dass der Anteil von Kindern und Jugendlichen (0 bis 18 Jahre) an der Gesamtbevölkerung in den Landkreis-Kommunen unterschiedlich hoch ist. Sie zeigt aber vor allem auch, wie sehr der Anteil der Jungen seit dem Jahr 2000 überall zurückgegangen ist. Um rund 20% sank z.B. der Anteil der bis 18-Jährigen in den Samtgemeinden Bersenbrück und Neuenkirchen. Andernorts schrumpfte er mit fast bzw. über 30% noch deutlich stärker, beispielsweise in Glandorf, Hagen oder Bad Laer.
Kinder & Jugendliche: Höchster Anteil in der Samtgemeinde Bersenbrück.
Den aktuell höchsten Bevölkerungsanteil an Kindern und Jugendlichen haben die Samtgemeinden Bersenbrück (20,8 %) und Neuenkirchen (20,3 %) sowie die Gemeinde Ostercappeln (19,0 %). Den niedrigsten Bevölkerungsanteil an Personen unter 18 Jahren gab es zum Jahresende 2021 in Bad Rothenfelde (12,3 %)
Fast 120 % mehr über 80-Jährige. Herausforderung Pflege.
Nach den Zahlen des Landkreises stieg bei den ältesten Altersgruppen (65 Jahre und älter) der Bevölkerungsanteil in den letzten 21 Jahren stark an – von 15 % auf 21 %. Bei den Hochbetagten (80 Jahre und älter) haben sich die Zahlen mehr als verdoppelt. Zu verzeichnen ist ein Anstieg von + 119,7 %.
Fast 120 % mehr Menschen im Alter 80plus, das heißt in absoluten Zahlen: Gab es Ende 2000 erst 12.000 Personen in dieser Altersgruppe im Landkreis, so waren es 21 Jahre später bereits mehr als 26.300 Personen. Die Zahl wird weiter steigen, und so steht fest, dass die Schaffung zusätzlicher Pflegeplätze zu den großen Herausforderungen gehört, ebenso wie der Fachkräftemangel in der Gesundheitsbranche oder der Mangel an Hausärzten. Mehr zur Pflege-Lage im Landkreis in einem späteren Bericht.
1 Quelle: Der Link zum „Newsletter Demographischer Wandel/Statistische Informationen, Ausgabe 2022/2“: www.landkreis-osnabrueck.de/sites/default/files/2022-07/newsletter-demografischer-wandelstatistische-informationen-2022-02_0.pdf