Wichtige Infos zur Gefahr Cybermobbing

Was tun, um Kinder und Jugendliche zu schützen? An wen sich wenden? Hilfreich ist da ein 8-Seiten-Papier des „Teams der Bildungsregion Landkreis Osnabrück“ mit dem Titel „Mobbing im Internet – vom Pausenhof ins Netz“.

Dass im Internet gerade auch für Kinder und Jugendliche viele Gefahren lauern, war das Thema einer Online-Veranstaltung des Teams der Bildungsregion Landkreis Osnabrück, in deren Mittelpunkt ein Vortrag der Rechtsanwältin Gesa Stückmann stand mit dem Titel „Recht im Internet – Cybermobbbing, Sexting & Co“. Dass das Thema gerade Eltern beschäftigt, zeigte die große Resonanz: Rund 220 Interessierte verfolgten den Vortrag“, teilte der Landkreis mit.

„Handreichung“ nennen die Verfasser das 8-seitige Info-Papier. Quelle und ©: www.landkreis-osnabrueck.de/sites/default/files/2023-03/bildungskoordination-cybermobbing-handreichung.pdf

„Liebe Eltern, liebe Erziehungsberechtigte…“.

Dieses Bildungsteam, das die Vortrags-Veranstaltung organisierte, hat zum Thema Cybermobbing und anderen Internet-Gefahren für Kinder und Jugendliche auch ein 8-seitiges Info-Papier erstellt. Es kann heruntergeladen werden unter www.landkreis-osnabrueck.de/sites/default/files/2023-03/bildungskoordination-cybermobbing-handreichung.pdf

Das Papier beginnt mit den Sätzen: „Liebe Eltern, liebe Erziehungsberechtigte, die Vielfalt der sozialen Medien bietet einen unüberschaubaren Raum, ungefragt Inhalte weiterzuverbreiten. Es können Texte, Bilder oder Filme sein, die digital verbreitet werden und so die betroffenen Personen beschämen, demütigen oder schikanieren. Mobbing im Internet kann zu schweren psychischen Problemen führen und sollte auf gar keinen Fall unterschätzt werden.“

Das Smartphone gehört bei vielen Kindern und Jugendlichen selbstverständlich zum Leben dazu, doch im Internet lauern gerade auch für Kinder und Jugendliche viele Gefahren. © rm

Mit den mittlerweile vielfältigen Möglichkeiten, Inhalte im Internet zu verbreiten, gehen zahlreiche weitere Gefahren einher. Dazu gehört auch das sogenannte Cybergrooming, was heißt: Kinder und Jugendliche werden von Erwachsenen über Apps oder Games kontaktiert und zu einem Treffen aufgefordert – wovon die Eltern zumeist nichts wissen.

Kinder & Jugendliche: Desinformation und Beleidigungen im Netz gehören für viele zum Alltag.

Was das Ausmaß der Betroffenheit angeht, zeigen Zahlen aus der JIM-Studie 2022. Quelle: siehe (1) unten. Nach dieser Studie gehören Desinformation und Beleidigungen im Netz für viele Jugendliche zum digitalen Alltag. So gaben 56 Prozent der befragten 12- bis 19-Jährigen an, im letzten Monat im Netz Fake News begegnet zu sein. Extreme politische Ansichten und Verschwörungstheorien liegen bei jeweils 43 Prozent, gut ein Drittel der Befragten wurde mit Hassbotschaften konfrontiert und 16 Prozent waren persönlichen Beleidigungen ausgesetzt.

Im Bürgerlichen Gesetzbuch (§1626, BGB) ist die elterliche Sorge für ein Kind definiert. Daraus folgt auch, dass ein Kind vor Medieninhalten geschützt werden muss, die ihm in seinem Alter schaden können. Einiges ist sogar strafbar.

„Die pornografischen oder gewaltverherrlichenden Videos und Bilder verstecken sich oftmals hinter harmlos wirkenden Vorschaubildern“: Quelle: https://familienleben-ffb.de/artikel/schulzeit-78aa476f-b25c-4e43-b0aa-995c6f1ecbdc/gewalt-und-pornografie-auf-den-smartphones-von-kindern-und-jugendlichen

Strafbare Inhalte wie pornografische oder gewaltverherrlichende Videos und Bilder.

So werden in Chatgruppen und Messenger-Diensten wie z.B. in Klassenchats bei Whats App immer öfter auch pornografische oder gewaltverherrlichende Videos und Bilder geteilt. Wer solche verbotenen Inhalte besitzt und weiter verbreitet, macht sich – ab einem Alter von 14 Jahren – strafbar. Strafbar ist beispielsweise,

  • kinder- oder jugendpornografische Bilder zu besitzen. Daher können sich auch Nutzer strafbar machen, wenn sie kinderpornografische Bilder – unaufgefordert – über Chatgruppen zugesandt bekommen und diese nicht unverzüglich löschen oder den zuständigen Stellen melden.
  • Strafbar ist auch, freiwillig hergestellte Nacktfotos der Freundin bzw. des Freundes ohne deren bzw. dessen Einwilligung über Social Media-Plattformen der Schulklasse zugänglich zu machen.
Frauen-Power: Das Team der Bildungsregion Landkreis Osnabrück. Quelle und ©: www.landkreis-osnabrueck.de/sites/default/files/2023-03/bildungskoordination-cybermobbing-handreichung.pdf

Viele Hinweise auf Beratungshilfen und Tipps.

Für Eltern und Erziehungsberechtigte ist das Info-Papier des Teams der Bildungsregion Landkreis Osnabrück eine wichtige Hilfestellung Es umfasst auch eine Liste mit Ansprechpersonen und Kontaktstellen aus dem Kreisgebiet sowie eine Linkliste mit Beratungshilfen und Tipps.

Wie groß z. B. das Problem kinder-oder jugendpornografische Bilder bereits bei strafunmündigen Kindern ist, also bei unter 14-Jährigen, zeigt die „Polizeiliche Kriminalstatistik 2022“  der Polizeiinspektion Osnabrück, die auch zuständig ist für den Landkreis Osnabrück.

Anlässlich der Kriminalstatistik 2022: Appell an alle Erziehungsberechtigten von Oliver Voges, Leiter der Polizeiinspektion Osnabrück. Bildrechte: Polizeiinspektion Osnabrück

Polizei-Appelle an Erziehungsberechtigte.

In seinem Vorwort zur Kriminalstatistik 2022 hebt Oliver Voges, Leiter der Polizeiinspektion Osnabrück, u.a. hervor: „Bei einem Blick auf die Tatverdächtigen stechen strafunmündige Kinder hervor. Hier stieg die Zahl der registrierten Tatverdächtigen um 40,35% auf 560 an. Bereits in diesem Alter nutzen viele Kinder ein Smartphone und versenden kinder-oder jugendpornografische Bilder. Deshalb an dieser Stelle mein Appell an alle Erziehungsberechtigten, intensiver die Inhalte der Chatnachrichten zu kontrollieren.“ Quelle: siehe (2) unten.

Interesse zeigen, sich frühzeitig um Medienkompetenz der Kinder kümmern: Dazu leistet das 8-Seiten-Info-Papier einen wichtigen Beitrag. www.landkreis-osnabrueck.de/sites/default/files/2023-03/bildungskoordination-cybermobbing-handreichung.pdf

Polizeivizepräsidentin  Andrea Menke resümiert zu diesem Aspekt der Kriminalstatistik: „Medienkompetenz ist eine der zentralen Schlüsselkompetenzen unseres digitalen Zeitalters. Neben der Verantwortung von Kindergarten, Schule und anderen gesellschaftlichen Akteuren mein dringender Appell an Sie als Eltern: Bleiben Sie mit Ihren Kindern im Gespräch, auch über die Möglichkeiten und Gefahren der sozialen Netzwerke. Kümmern Sie sich frühzeitig um die Erlangung von Medienkompetenz Ihrer Kinder.“ Quelle: siehe (3) unten.

Quellen:

(1) www.mpfs.de/fileadmin/files/Studien/JIM/2022/PM_JIM-2022.pdf. Diese Studie wurde gemeinsam von der Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg (LFK) und der Medienanstalt Rheinland-Pfalz in Zusammenarbeit mit dem Südwestrundfunk (SWR) durchgeführt.

(2) www.pd-os.polizei-nds.de/startseite/dienststellen/polizeiinspektion_osnabrueck/themen/statistiken-der-polizeiinspektion-osnabrueck-114546.html

(3) www.pd-os.polizei-nds.de/startseite/kriminalitaet/statistik/polizeiliche-kriminalstatistik-2022-116722.html