„Die Wiedervernässung der Moore ist ein wichtiger Teil unseres UWG-Engagements mit dem Ziel, die Klimaschutz-Ziele des Landkreises zu erreichen. Bei einem dieser Ziele geht es leider nicht voran: Bei der Identifizierung von Flächen, die für eine Wiedervernässung in Frage kämen“, so Detert Brummer-Bange, für die UWG Mitglied im Ausschuss für Umwelt und Energie.
„Viele der einstigen Moore werden im Landkreis Osnabrück als Ackerstandort, Dauergrünland oder Forstfläche genutzt. Das Potential für eine Wiedervernässung ist groß. Nutzbar gemacht werden für den Klimaschutz kann das Potential aber nur, wenn es gelingt, alle Flächen zu identifizieren, die dafür in Frage kämen. Daraus wird erst einmal nichts.“
Der Landkreis kommt nicht voran bei der Identifizierung von Flächen.
„Das Klimaziel, bis Mitte nächsten Jahres eine Detailkarte der Potentialflächen im Landkreis Osnabrück zu erstellen, die für eine Moor-Wiedervernässung in Frage kommen, wird leider glatt verfehlt. So berichtete Kreisrat Dr. Wilkens in der Sitzung am 21. September, dass es nicht möglich sei, eine solche Karte in dem vorgesehenen Zeitrahmen zu erstellen. Der Grund dafür sei die mangelnde Detailschärfe der bestehenden Datengrundlage aus den 70er und 80er Jahren. Was nun?“
Der Landkreis Emsland ist besser aufgestellt.
„Wie Kreisrat Wilkens ausführte, habe der Landkreis Emsland bereits modellhaft den Aufbau eines Moorkatasters und die Erstellung eines Datenbank- und GIS-basierten Moor-Informationssystems als umfassende Basis für die Abschätzung des Revitalisierungspotenzials vorangetrieben. Es sei zu überlegen, ob für den Landkreis Osnabrück ein ähnliches Projekt gestartet werden soll, um die Datengrundlage zu aktualisieren.“
Nicht abzusehen, wann und wie es im Landkreis weitergeht.
„Wo befinden sich im Landkreis Osnabrück noch ungestörte Torfkörper? In welchem Zustand befinden sie sich? Wie groß ist das Torfvolumen? Welche Vegetation wächst auf der Oberfläche? Solange es keine Antworten auf diese Fragen gibt, bleibt völlig offen, wie groß das Potential für Moor-Wiedervernässungen ist. Das ist ein Rückschlag in Sachen Klimaschutz, denn es geht wertvolle Zeit verloren. Ohne ein vollumfängliches Bild der Lage können keine Entscheidungen über Wiedervernässungen von Potentialflächen getroffen werden. Wie es weitergehen wird beim Klimaschutz-Ziel flächendeckende Identifikation geeigneter Potentialflächen für Moor-Wiedervernässungen ist derzeit offen.
„Die Aufgabe, vor der wir stehen, ist um ein Vielfaches größer“.
„Als im Mai 2022 die Arbeiten zur Renaturierung des Venner Moores begannen, sagte Matthias Pietsch, damals für die UWG Mitglied im Ausschuss für Umwelt und Energie: Die Aufgabe, vor der wir stehen, ist um ein Vielfaches größer. Um die Klimaschutzziele zu erreichen, müssten bis 2030 jährlich im Landkreis Osnabrück Hunderte Hektar Moorflächen wiedervernässt und renaturiert werden. Darum unser Antrag und unser Ansinnen, dafür Geld in den Haushalt einzustellen. Unser UWG-Engagement war erfolgreich: Es wurden 250.000 bereitgestellt. Nun ein Rückschlag in Sachen Wiedervernässung. Wir als Kreistags-UWG werden uns weiterhin dafür stark machen, dass die Moor-Klimaziele im Landkreis Osnabrück durch entsprechend umfangreiche Maßnahmen erreicht werden.“
Der Landkreis hat sich mehrere Klimaziele gesetzt. Wie sieht es bei anderen Klimazielen aus wie z.B. der Aktivierung von PV-Potentialen auf versiegelten Flächen, bei Photovoltaik auf kreiseigenen Gebäuden oder bei Nahwärme-Vorhaben? Mehr dazu in einem nächsten UWG-Bericht.